Lärm durch Privatfeiern im DGH Brencede

Das DGH Brencede ist der Treffpunkt im Dorf. Hier feiern wir unsere Dorffeste wie Kirmes und Fastnacht, hier kommen wir kulturell zusammen, z.B. bei Konzerten. Vereine und Gruppen treffen sich zu sportlichen Aktivitäten und Vereinsmeisterschaften. Wir ermöglichen seit vielen Jahren auch die Nutzung durch private Feierlichkeiten aller Art. Spätestens, nachdem die „Wirtschaft“ 2014 geschlossen hat, ist das DGH Brencede auch insoweit von Bedeutung.

Das DGH Brencede liegt präsent im Ortskern, was zum einen seine Verankerung in der Dorfgemeinschaft sichtbar macht, zum anderen - und jetzt komme ich zum Punkt - aber auch dazu führt, dass es von Wohnbebauung umgeben ist. Die Nachbarschaft ist sehr geduldig und sich der eingangs beschriebenen Bedeutung sehr bewusst. In den letzten Jahren (außerhalb der Pandemie) - und zuletzt vermehrt - kam es aber bei Privatfeiern immer wieder zu nicht hinnehmbaren Lärmbelästigungen und Störungen der Nachtruhe bis in die frühen Morgenstunden. An Schlaf war nicht zu denken. Aus diesen Erfahrungen heraus habe ich immer wieder nachgesteuert. Jedoch: Es ist jetzt der Punkt erreicht, wo es mit Worten und Nachsteuern nicht mehr geht. Ich habe daher die entsprechenden vertraglichen Verpflichtungen verschärft. Es dürfen insbesondere keine eigenen Musikgerätschaften, Boxen usw. mehr genutzt werden. Überdies ist bei Nichtbeachtung die Kaution weg und eine Vermietung an die Mieter, die sich nicht an die Regeln halten, wird auch zukünftig nicht mehr erfolgen. Im Sinne eines gemeinsamen, sozialen Miteinanders ist es nicht anders möglich. Wichtig: Sinn und Zweck ist nicht eine „Bestrafung“, sondern das Vermitteln der Erkenntnis, dass Lärm vermieden wird. Man kann auch feiern ohne Dutzende von Dezibel und Gegröle. Ich werde die Entwicklung jetzt im November bei zwei privaten Feiern „testen“. Im Dezember gibt es keine Vermietung zu Privatfeierlichkeiten. Im neuen Jahr werde ich dann mit dem Gemeinderat sehen, wie das Thema zukunftsfähig gelöst wird.

Vielleicht fragt ihr euch, warum ich das in dieser Art veröffentliche. Seit Jahren werbe ich für ein soziales, kommunikativ ausgewogenes Miteinander bei dem sich alle bewusst sind, dass auch die Mitmenschen berechtigte Interessen haben. Insofern ärgert es mich über die Maßen, wenn das Verhalten einzelner rücksichtslos ist sowie auf andere und deren Gesundheit negative Auswirkungen hat.

Die privaten Mieter erhalten selbstverständlich im Rahmen der Übergabe entsprechende (deutliche) Hinweise. In der Hoffnung, dass der appellative Charakter Gehör findet.

Euer

Michael Hannappel

Ortsbürgermeister